Veranstalter der EHF-Eröffnung muss noch viel üben
Solingen [ENA] Der Weltrekord bei der Eröffnung der EHF - Europameisterschaft hatte auch seine Schattenseiten. Unfasslich schlechte Organisation des Veranstalters während des geplanten Einlasses, auch und vor Allem bezüglich der Versorgung von Behinderten. Große Organisationsmängel im Ablauf schlagen zu.
Um 16 Uhr (geplanter Einlass) blieben die Tore geschlossen. 50000 Besucher stehen in der Kälte. Erst gegen 17:15 wird die Masse herein gebeten. Behinderte wurden 90 Minuten in eisigem Wind nicht einmal in einen vorsorglich Warteraum verfrachtet. Gefühlt 200 Ordner sind zwar anwesend, haben aber keinerlei Erklärung für die desolate Einlassabwicklung und wissen nicht mal über die Platzzuweisung Bescheid. So werden Besucher mit Behinderung erst gegen 17:30 überhaupt in die Halle gelassen, und suchen sich ihre Plätze selbst. Die Behindertenplätze sind nicht nur 70 Meter vom Geschehen entfernt, sondern auch noch hinter dicken Geländern untergebracht. Sodass Rollstuhlfahrer immer einen Balken vor der Nase haben, auf Sichthöhe.
Alles in Allem sehr unerfreulich. Wenn da nicht die Atmosphäre während des Spiels Deutschland gegen die Schweiz für ein wenig Spaß gesorgt hätte. Eine exorbitant leistungsfähige Soundanlage machte die Veranstaltung zu einem Spektakel der besonderen Art. Dies stimmte am Ende doch noch etwas versöhnlich. Weltrekord! 53568 Besucher bei einem Handballspiel. Dies muss man erstmal wagen. Mit ein bisschen mehr Verständnis und Übung wird der Veranstalter es irgendwann auch schaffen, die Organisation auch auf die Besucher zu fokussieren. Gruß Euer Fred Otto